Müller-Thurgau

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Im Gegensatz zum Goldriesling, der in nennenswertem Umfang nur noch im sächsischen Weinbaugebiet angebaut wird, ist der Müller-Thurgau in fast allen deutschen Weinbaugebieten zuhause. Bis in die neunziger Jahre hinein war der Rivaner, wie der Müller-Thurgau auch genannt wird, die führende deutsche Rebsorte. Diese Position hat er heute zugunsten des Rieslings abgegeben.

Große Flächen dieser Rebsorte findet man z.B. in Rheinhessen (ca. 4100 ha), Baden (ca. 2400 ha) und in der Pfalz (ca.1800 ha). Auf einer bedeutend kleineren Fläche gedeiht der Müller-Thurgau hier in unserem sächsischen Weinbaugebiet, dennoch ist er die am häufigsten angebauten Rebsorte in Sachsen.

Das der Wein in diesen Größenordnungen auch heute noch angebaut wird, verdankt er vor allem seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und seiner guten Zugänglichkeit auch bei Nichtweinkennern. Zudem hat er nicht die größten Ansprüche an seinen Standort und ist eine relativ ertragreiche Rebsorte.

Seinen Namen verdankt der Wein dem Botaniker und Biologen Prof. Hermann Müller, welcher aus dem Schweizer Kanton Thurgau stammte. Ende des 19. Jahrhunderts züchtete dieser die Rebsorte in der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim / Rheingau. Lange ging man davon aus, dass er hierfür die Sorten Riesling und Silvaner kreuzte. Deshalb ist der Wein auch unter dem Synonym Rivaner bekannt. Neuere Genuntersuchungen deuten allerding darauf hin, dass die Züchtung aus den Sorten Riesling x Madelaine Royale entstand.

Der Müller-Thurgau reift früh und liefert süffige, manches Jahr auch feinfruchtige Weine mit einem zarten Muskataroma und moderater Säure.

Im Großen und Ganzen ein unkomplizierter Wein, der zu vielen Gelegenheiten getrunken werden kann und in Sachsen sehr beliebt ist.

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