Grauburgunder

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Der Grauburgunder – ein Alleskönner

Grauburgunder Meissner Klausenberg
Foto: Grauburgunder Meissner Klausenberg

Der Grauburgunder (in Frankreich auch Pinot Gris und in Italien Pinot Grigio genannt) zeichnet sich durch seinen frischen, aber vor allem im Vergleich mit seinem Verwandten – dem milden Weißburgunder – doch intensiven Geschmack aus.

Diese Rebsorte kommt zumeist in blassem Goldgelb daher und zeichnet sich unter anderem durch die Geschmacksnoten von weißem Pfirsich, Zitrone, Melone und Mandel aus.

Der vorwiegend kraftvolle Wein passt ausgezeichnet zu Salaten, hellem Fleisch, Risotto, Fisch und Meeresfrüchten. Ältere Jahrgänge oder im Barrique-Fass gereifte Weine werden kräftiger im Geschmack und eignen sich daher auch gut zu Lamm- oder Wildgerichten.

Zumeist wird der Grauburgunder mittlerweile trocken oder halbtrocken ausgebaut, als Spätlese mit einem hohem Restsüße-Anteil eignet sich der Grauburgunder aber auch als Begleiter zu Desserts und Käse. Durch eine hohe Restsüße zeichnet sich auch der Ruländer aus(ein Synonym für Grauburgunder), der, benannt nach dem Kaufmann Johann Seger Ruland, noch vor einigen Jahrzehnten den deutschen Grauburgundermarkt beherrschte, bevor er von der trockenen Ausbauvariante nahezu verdrängt wurde.

Die optimale Serviertemperatur des Grauburgunders liegt weißweintypisch bei 7-12 °C, je nach Qualität.

Hauptanbaugebiet dieser als Mutation des Spätburgunders entstandenen Rebsorte ist immer noch mit großem Vorsprung Italien, wo der Grauburgunder vor allem in Venetien, Friaul-Julisch Venetien sowie Trentino-Alto Adige wächst. Doch auch in Deutschland werden vor allem in den Regionen Baden, Reinhessen und Pfalz größere Mengen Grauburgunder angebaut.

In Frankreich, dem Ursprungsland der Burgundersorten, spielt der dort Pinot Gris genannte Wein eher eine nebengeordnete Rolle.

In den USA, Australien und Neuseeland gibt es mittlerweile einige Hektar Anbaufläche.

Seinen Namen verdankt der Grauburgunder der Farbe seiner Trauben. Diese sind trotz der Klassifizierung als Weißwein leicht rosafarben mit Tendenz ins Grau-Bläuliche, sodass er von außen eher, wie ein Rot- als ein Weißwein erscheint. Kurz vor der Ernte überwiegt dann die namensgebende gräuliche Note. Diese rötlich-graue Beerenhaut ist es auch, was ihn von seinem nahen Verwandten, dem Weißburgunder, unterscheidet. Das Fruchtfleisch ist bei beiden Rebsorten identisch.

Zusammenfassend lässt sich zur Rebsorte Grauburgunder sagen, dass es sich um einen Alleskönner unter den Weißweinen handelt. Durch seine meist säurearmen, frischen und doch intensiven Aromen trifft er den Geschmack vieler; es ist eine Rebsorte, die für Weinneulinge ebenso geeignet ist wie für Weinkenner. Gerade die Weine aus etwas früher im Jahr geernteten Trauben lassen sich bestens als erfrischenden Sommerwein auf Terrasse oder Balkon genießen. Wer es intensiver mag, sollte einen im Holzfass gereiften Grauburgunder probieren.

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