Wir haben neue Helfer im Weinberg. Vier Ouessant-Schafe fühlen sich derzeit im Goldriesling wohl. Den vier Auen, Schafsdamen, der auch als Bretonische Zwergschafe bekannten Rasse obliegt vor allem Landschaftspflege im Weinberg. Dazu brauchen sie nicht einmal eine Anleitung. Ihr Job liegt ihnen in den Genen und ist ihre Leidenschaft. Die Schafe tun sich nicht nur an der eingesäten Begrünung zwischen den Rebzeilen gütlich, sondern halten auch Gras und Kräuter entlang der Wege und Zäune niedrig.

Ganzjährig draußen: unsere Ouessant-Schafe im Weinberg

Zudem verbeißen die Tiere junge Gehölze, die durch Samen aus umliegenden Wäldern in den Rebanlagen keimen, gleich im Anfangsstadium. Das erspart uns Winzern an maschinell schwer zugänglichen Stellen die Schufterei mit der Motorsense. Die recht anspruchslosen Ouessant-Schafe können auch die lästigen Stockaustriebe abknabbern und theoretisch sogar die Traubenzone luftig halten. Klassische Laubarbeit an den Rebstöcken wollen wir den Schafen dennoch nicht überlassen – und auch dann, wenn die Trauben reifen, werden von ihnen bevorzugt die Blühwiesen am Rande der Rebflächen und unsere Streuobstwiese abgeweidet.

Diese vier Ouessant-Schafe helfen uns jetzt im Weinberg und kümmern sich um Einsaat und Unkräuter.

Seit seiner Rückkehr aus Neuseeland 2010 hat Matthias das Ziel von eigenen Schafen in unseren Weinbergen verfolgt. Vor gut drei Jahren haben wir bereits einige Monate mit Kameruner-Schafen im Weinberg an der Bosel experimentiert. Nun geht es mit den Ouessant-Schafen richtig los.

Matthias hat schon lange den Einsatz von Schafen im Weinberg geplant.

Die Schafe gelten als kleinste in Europa heimische Schafsrasse. Ihre Heimat ist die französische Atlantikinsel  Île d’Ouessant westlich von Brest vor der Küste der Bretagne. Ende des 19. Jahrhunderts gelangten die Schafe aufs Festland und schließlich über die Grenzen Frankreichs hinaus. Auch bei anderen Winzerkollegen, wie hier im Rheingau, sind die Schafe beliebt.

Die vier Ouessant-Schafe haben ihre neue Heimat im Klausenberg interessiert erkundet.

Aufs Fleisch unserer Schafe haben wir es nicht abgesehen, stattdessen sollen sie viele Jahre im Weinberg bleiben. Die robusten „Wollknäule“ kommen übrigens das ganze Jahr draußen gut klar – mit einem wettergeschützten Unterstand. Natürlich zeigen wir euch unsere Helfer gerne bei einer unserer geführten Weinbergswanderungen.