Dornfelder

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Der Dornfelder – ein junger Klassiker

 

Rebsorte Dornfelder
Foto: Dornfelder (CC BY-SA 3.0)

Der Dornfelder ist eine vollmundige Rotweinrebsorte, die 1955 erstmals gezüchtet wurde. Der Dornfelder ist aus einer Kreuzung zwischen Heroldsrebe und Helfensteiner entstanden. Seinen Namen verdankt er nicht seinem Züchter August Herold, sondern Immanuel Dornfeld, dem Gründer der Weinbauschule des Ortes Weinsberg, dem Entstehungsort des Dornfelders. Zunächst hauptsächlich als Verschnittpartner eingesetzt, um helleren Weinsorten eine dunklere Farbe zu verleihen, entwickelte sich diese Neuzüchtung in Deutschland schon nach einigen Jahren zu einer der meistangebauten Rotweinrebsorten, vermehrt auch sortenrein ausgebaut.

Mittlerweile belegt der Dornfelder gemessen an der Rotweinanbaufläche mit über 8.000 Hektar bereits Platz 2 in Deutschland, nur übertroffen vom Spätburgunder. Diese Spitzenposition verdankt der Dornfelder unter anderem seiner gerade in deutschen Weinanbaugebieten vorteilhaften Robustheit. So ist er gegenüber einigen Krankheiten wie beispielsweise der Rohfäule weniger anfällig, da seine Trauben lockerbeerig wachsen; durch seinen frühen Austrieb ist er allerdings etwas frostanfällig. Die Sorte zeichnet sich durch eine hohe Ertragsfähigkeit aus. Da bei hoher Ertragsausnutzung jedoch die Qualität leidet, hat der Dornfelder teilweise noch immer den Ruf, nur ein mittelklassiger Wein zu sein. Viele Winzer setzen mittlerweile jedoch auch beim Dornfelder vermehrt auf Qualität anstatt Quantität, sodass rechtzeitig einige Trauben entfernt werden, damit sich die Pflanze verstärkt auf die verbliebenen Trauben konzentrieren kann. Somit wird der Dornfelder seinem Ruf, nur ein einfacher Wein von geringerer Qualität zu sein, zumeist nicht mehr gerecht.

Außerhalb Deutschlands verfügt der Dornfelder über keine nennenswerten Anbaugebiete. Die größten Anbauflächen für Dornfelder liegen in Rheinhessen und der Pfalz.

Ein gut ausgebauter Dornfelder zeichnet sich durch einen kräftigen, meist fruchtigen Geschmack aus, wobei die Aromen Brombeere, Sauerkirsche, Johannisbeere und Holunder im Vordergrund stehen.

Der Dornfelder verfügt in der Regel über eine moderate Säure und eine außerordentlich kräftige Farbe. Diese kann von einem tiefen Dunkelrot über Violett bis fast ins Schwärzliche variieren.

Der Dornfelder harmoniert gut mit deftigen Gerichten wie Wild oder Rind. Aber auch zu Käse passt diese Rebsorte sehr gut.

Qualitativ hochwertige Dornfelder weisen sich durch eine hohe Lagerfähigkeit aus. Im Barriquefass gereifte Dornfelder verlieren etwas an Fruchtigkeit und erhalten dafür ein würzigeres, gerbstoffreicheres Aroma.

Zumeist wird Dornfelder als trockener oder halbtrockener Rotwein ausgebaut, doch auch als Sekt oder Rosé kommt der Dornfelder vor.

Auch als Tafeltraube kann der Dornfelder verwendet werden. Der Dornfelder ist zwar noch eine junge Rebsorte, hat sich aber dennoch in Deutschland schnell zu einem Klassiker entwickelt, dessen Ruf in den letzten Jahren von vielen Weinbauern durch mit Ertragsreduzierungen einhergehenden Qualitätssteigerungen verbessert wurde.

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